Konservatismus ist die Idee, dass die Ordnung einer Gesellschaft sich aus ihr selbst bildet: Ihre Lebensweise, ihre Gewohnheiten, ihre gemeinsamen Überzeugungen, ihr Rechtsverständnis.
Der Staat als die vereinbarte Form übergreifender Macht hat die Aufgabe, all dies zu garantieren und zu schützen. Verteidigung der Sicherheit nach innen und nach außen und im wirtschaftlichen Verkehr, und dies im allgemeinen Interesse, das ist sein Job und dazu noch geben wir das Geld ab für eine leistungsfähige Infrastruktur für Energieversorgung, Verkehr, Bildung, Kommunikation, Krankheitsbehandlung und so weiter.
Ansonsten hat sich der Staat herauszuhalten aus dem Leben der Bürger. Und ganz bestimmt daraus, was der Bürger zu denken hat. Die Bürger sind weder Untertanen noch Verfügungsgut eines Staatsapparats.
Derzeit erleben wir leider, dass „der Staat“ sich Übergriffe anmaßt, die völlig abseits dieser Grundidee stehen.
Im germanischen Kulturraum gab es früher keine Gesetze, die vom Fürst oder König allgemein erlassen wurden. Erst Karl der Große erfand Strukturen, welche landesweit umgesetzt wurden. Und selbst danach wurden Urteile in Rechtsstreitigkeiten nach dem traditionellen Rechtsgefühl des Volkes gesprochen, damals auch niedergelegt in den leges Ripuaria und Salica. Das sind Fallsammlungen aus dem 7. Jhd., wie man Wirtschaftsgeschäfte zu regeln oder Straftaten zu ahnden hat. Das kam alles aus dem Volk selbst. Der Staat = der König tritt als Rechtssetzer gar nicht in Erscheinung. Es braucht ihn nicht an dieser Stelle.
Der Konservatismus ist die Überzeugung, dass eine Volksgemeinschaft aus sich selbst heraus Ordnung, Lebensweisen, Rituale wie Feste, Umgangsformen, gemeinsame Überzeugungen sowie Rechtsgefühl produziert und aufrechterhalten kann.
Was wir seit Längerem erleben, ist ein Überfahren dieser Lebensweise durch Kräfte, die in einem ersten Schritt als ideologisch zu bezeichnen sind, indem sie vom Schreibtisch aus neue Wahrheiten über das Menschengeschlecht verkünden und jedem Vorschriften darüber machen wollen, was als gut und als falsch zu betrachten ist, was sie zu tun und zu unterlassen haben.
Die Transportmittel dieser Kräfte sind die politischen Parteien, die Medien und mittlerweile auch die Kirchen. Alle genannten Akteure sind derzeit ideologische Verbände.
Ideologie ist der Name für eine Mentalität, der nicht nur eine persönliche Sichtweise verkörpert, sondern sie auch anderen aufzwingen will, notfalls mit Gewalt.
Es nennt sich „progressiv“, aber dieses Wort bezeichnet nichts weiter als den Aufbruch in ein unbekanntes säkulares Paradies, das zuerst Marx beschworen hat. Eine völlig irrsinnige Geistesgeburt ohne konkreten Inhalt. Es wird Zeit, dem Begriff „fortschrittlich“/“progressiv“ den Hahn abzudrehen, ihn zu entlarven als das, was er ist: ein leeres Versprechen, der immer in dieselbe Richtung führt:
Denn der zweite Schritt dieser Kräfte ist der Totalitarismus. Wir haben im 20. Jhd. die übelsten Erfahrungen gemacht mit den totalitären Systemen des Sozialismus, Kommunismus, Nationalsozialismus und Faschismus, und nun schleicht der Totalitarismus sich wieder heran im Gewand des Klimaschutzes, des Seuchenschutzes, der Idee einer One-World, der Sicherheit vor Hatespeech und Desinformation, und die Leute haben es nicht kapiert?
Es ist unser aller Leben und unsere Freiheit, welche hier erneut angegriffen werden. Was ist hier los? Wann hört das auf? Wann kommen diese Leute zu Bewusstsein?
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