Das Gerede von der Spaltung der Gesellschaft ist nicht unberechtigt, aber wenn man die Extremisten von der Antifa mal beiseite lässt, dann ist da eine viel relevantere Spaltung festzustellen: Die Spaltung zwischen einem Regierungs-Medialen-Komplex (im Folgenden: RMK) und dem Volk. Dieser RMK versteht sich nicht länger als der Interessenvertreter oder Repräsentant des Volks, sondern als eine Instanz, die einem Konglomerat aus Ideologien verpflichtet ist, die zum großen Teil gegen die unmittelbaren Interessen der Bürger gerichtet sind. Magischerweise beanspruchen die Repräsentanten der Parteien und Organisationen höhere Einsichten in die Realität, in die sie eingeweiht sind, sobald sie nur das Amt erlangt haben und fühlen sich ab da sofort imstande, dem Bürger die Welt zu erklären. Sie sind seltsam immun dagegen, wenn jene Bürger ihnen deutlich signalisieren, wie bekloppt sie in Wirklichkeit sind.
Verantwortungsvolles Regieren würde bedeuten, sich erst einmal ein realistisches Gesamtbild von der Situation zu verschaffen, die Ziele zum Wohle und im Sinne der Zukunftsfähigkeit des Volkes zu definieren, und von da ausgehend den Verhau aufzuräumen. Dergleichen ist in weiter Ferne.
Es ist schwierig, das im Vergleich zu früher zu quantifizieren, aber eines ist unabweisbar: Noch nie hat es in der Bundesrepublik eine Regierungsmannschaft gegeben, die dermaßen realitätsblind und ideologiegetrieben herumwurstelt und den Karren an die Wand fährt. Diese Leute wissen schlicht nicht, wie ein Staatswesen funktioniert und welche Kräfte, Instanzen und Strukturen ihn befördern und welche ihn zerstören. Stattdessen behandeln sie ihn in einer Geisteshaltung, als wäre ein Staatswesen ein unzerstörbarer Monolith, an dem man nach Belieben herumschrauben und manipulieren könnte, ohne Auswirkungen auf seine Substanz, seine Stabilität, seine Leistungsfähigkeit.
Dieser ideologiegeleiteten Generation von Politikern ist es völlig fremd, dass ein Gemeinwesen zum allergrößten Teil quasi naturgesetzlich geordnet ist, und dass es sich nicht radikalen Phantasien von Umbau und Transformation unterwerfen lässt. Dass ein Gemeinwesen etwas Wesenhaftes hat, das unverfügbar ist. (Das ist übrigens der Kerngedanke des Konservatismus, nur mal am Rande bemerkt)
Die heutigen Politiker gleichen Leuten, die sich ohne Vorbildung ans Steuer einer Boeing 747 setzen und sagen: Jetzt fliegen wir zum Mond.
Das deutsche Volk ist leider unglaublich gutgläubig und politisch träge und lässt sich, auch wenn es den Irrsinn längst erkannt hat, denselben weiterhin gefallen.
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