Üblicherweise werden Rudel in der Tierwelt von Männchen angeführt, wie bei Hirschen, Löwen oder Wölfen. Bei den Hyänen sind es allerdings die Weibchen, die das Rudel führen, die gleichzeitig auch mit einem für Säugetiere ungewöhnlichen Geschlechtsapparat ausgestattet sind (aber das ist hier nicht das Thema). In der Tierwelt gilt regelmäßig das Schema, dass die Männchen (Ausnahmen gibt es auch, aber wenige) größer, stärker, dominanter und im Sinne des Körperschmucks „prächtiger“ ausgestattet sind, wenn es überhaupt einen deutlichen Geschlechterdimorphismus gibt. Das gilt für Säugetiere, Fische und Vögel u.v.a.
Und aus biologischer Perspektive gilt es auch für den Menschen. Der Mann ist größer, stärker, stattlicher, muskulöser als die Frau, zudem mit einem Bart geschmückt, was eine Entsprechung der Mähne eines Löwen oder eines Bisons darstellt.
Und jetzt kommt der interessante Punkt: Die Natur hat das in der Wahrnehmung der Menschen umkonstruiert. Die Frau (das kurzbeinige, schmalschultrige etc. (Schopenhauer)) als das SCHÖNE Geschlecht. Aus Sicht der Biologie ist das Unfug. Aber schon die kleinsten Mädchen bemalen sich gerne die Fingernägel, interessieren sich für Kleidung, Frisuren und Schmuck, was den meisten Burschen des gleichen Alters völlig am Arsch vorbei geht. Generationen von Schriftstellern haben sich über die „Putzsucht des Weibes“ mokiert. „Wem dank ich‘s, wenn ich glücklich bin? Gott und meiner Schneiderin!“ (Nietzsche).
Entscheidend ist hier, dass das keine kulturelle Vereinbarung ist, sondern dass die Natur selbst das eingeschrieben hat in unseren Interessenhaushalt. Frauen „sind so“. Das braucht keiner zu bestreiten oder zu kritisieren. Aber es ist so. Ich schreibe es komplett der Natur zu.
Meine These ist, dass dies etwas mit der Machtverteilung zwischen den Geschlechtern zu tun hat, und das hängt ganz spezifisch mit unserer Existenz als Menschen zusammen, im Unterschied zum Tier.
Und – um noch ein zweites Fass aufzumachen: die Orgasmusfähigkeit der Frau, die, nach allem was man weiß, im Tierreich einzigartig dasteht, steht mit dieser Machtverteilung, welche im menschlichen Dasein völlig anders gestaltet ist als im Tierreich, ebenfalls im engen Zusammenhang.
Die Schlüsse darf jeder selber ziehen.
Wir haben nicht einmal richtig angefangen damit, uns als Menschen zu deuten.
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