Warum wir das Futur in der Sprache haben
Es gibt bekanntlich Sprachen in Afrika, die grammatikalisch das Futur nicht kennen. Das geht natürlich nur, wenn das Klima und überhaupt die Umwelt einigermaßen stabil sind. In unseren Gefilden ist das nicht ratsam, denn für den Winter muss man vorsorgen. Daher könnte man die These aufstellen, dass die Sprache der Neandertaler das Futur gekannt haben muss.
Andererseits stelle ich mir ein solches Lebensgefühl wesentlich angenehmer vor. Also: ganz entspannt im Hier und Jetzt, wie die alte Hippieparole lautete.
Natürlich kommt man dann nicht über den Zustand der Steinzeit hinaus, aber war die Steinzeit denn schlecht? Ist es besser, ein Finanzamt zu haben, von Vorschriften eingerahmt zu sein bei jeder Bewegung, und so alt zu werden, dass man sich wieder in die Windel einnässt?
Die Natur hat nie eine Spezies hingestellt und alleingelassen mit ihren Nöten, sondern immer eine innere und äußere Ausrüstung bereitgestellt.
Und jetzt komme ich wieder mit einer steilen These, bei denen manche mit den Augen rollen mögen:
Genau wie die Natur den Vögeln den Bau eines Nests eingepflanzt hat, hat sie dem Menschen den Faustkeil, die Lanze und Pfeil und Bogen, Hüttenbau sowie das Feuermachen eingegeben. Er hat das nicht mit seiner Intelligenz erfunden. Denn all das ist universell. Und ohne diese könnten Menschen sich nicht ernähren. Der Mensch mit seinen Jagdwaffen, dem Feuer, seiner körperlichen Schwäche im Vergleich zu anderen Lebewesen seiner Umgebung, etwa einem Leoparden, der ohne Probleme von kopfüber von einem 10 Meter hohen Ast auf seine Beute springt, seiner Nacktheit und dabei seiner Fähigkeit, sich Kleidung herzustellen – das ist ein Gesamtpaket und nicht eine Addition einzelner angesammelter Eigenschaften.
Was das für die Evolutionstheorie bedeutet, oder bedeuten kann, will ich hier noch nicht diskutieren.
Kultur oder Zivilisation setzt das Futur voraus, und damit kommen Angst und Sorge und die Religion.
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