Jetzt fühle ich mich langsam alt
genug, um mir über meine Landsleute ein Urteil zu erlauben. Wobei Urteil das
falsche Wort ist, eher ist es ein Charakterbild. Über die Deutschen ist schon
viel geschrieben worden, angefangen von Tacitus, Montaigne, Madame de Staël,
Napoleon etc. Mir fällt auf, dass die
Deutschen gutmütig und vertrauensvoll sind. Sie vertrauen einander im
Geschäftsleben und auch auf das Wohlwollen und die Gerechtigkeit der Ämter.
Deutsche sind sehr hilfsbereite Leute. Sie sind zuverlässig und seltsam
pingelig, wenn es darum geht, wie „dies und jenes zu sein hat“, auch wenn sie
nicht wissen, warum. Sie lassen sich allerdings auch leicht verunsichern und
sind ziemlich angstbereit. In einem sich wandelnden
zeitgeistigen Klima ist diese Kombination ziemlich gefährlich geworden und
selbstschädigend. Denn sowohl die Obrigkeit als auch die Presse haben die
Tendenz verstärkt, nicht nur Wahrheiten zu verschweigen, sondern dreckig zu
lügen. Ganz neu ist das nicht, aber in den letzten 15 Jahren hat sich das
massiv verstärkt.Dem durchschnittlichen Deutschen
ist die Erwartung in die Aufrichtigkeit des Gegenübers zu eigen, und wenn
diejenigen, die sich als Instanzen für Wahrheit und Information aufspielen und
sich selbst als „Eliten“ bezeichnen, ihn permanent verscheißern, dann braucht
er ewig, um das zu kapieren.Das Problem ist, dass diese
Institutionen seit längerer Zeit von Ideologen gekapert sind, die ganz
überwiegend demselben Pool entstammen (Stichworte: „Marsch durch die
Institutionen“ oder „Haltungsjournalismus“), und der durchschnittliche
Deutsche, der dem Denken nicht sonderlich zugeneigt ist, in seiner naiven Treue
es gar nicht erfasst noch es glauben will, wie er hinter die Fichte geführt
wird. Das macht ihn von Haus aus
manipulierbar, und dazu kommt noch das Spiel mit der Angst. Paradefall Corona,
das aber nur eine Episode war, aber Klima ist ja als Dauerthema geplant. Dem durchschnittlichen Deutschen
fehlen die klaren Gedanken, die Worte, und vor allem: Er ist kein Rebell!
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