Anmerkungen zur Entfernung eines Kunstwerks aus dem Foyer der Uni Flensburg
Auf Veranlassung der Gleichstellungsbeauftragten Martina Spirgatis dortselbst wurde eine halbabstrakte Skulptur, eine Frau abbildend, aus dem öffentlichen Raum entfernt, weil sich Teile der weiblichen Studentenschaft angeblich „unwohl“ bei deren Anblick fühlen würden, weil das ausladende Becken sie als Frauen auf das Gebären „reduzieren“ würde. Nun habe ich schon an dieser Story erhebliche Zweifel: Dass da Studentinnen reihenweise zur Gleichstellungsbeauftragten gelaufen kamen, um ihr „Unwohlsein“ zu Protokoll zu geben. Aber das werden wir nie erfahren. Lassen wir das also einfach mal so im Raum.
An anderer Stelle ist bereits der Vergleich mit der Entfernung moderner Kunst durch die Nazis angestellt worden, welche „entartete Kunst“ anprangerten und entfernten. Doch der Vergleich ist falsch.
Denn hier geht es nicht um „Entartung“ der Kunst als solcher, sondern hier geht es darum, dass eine gewisse Klientel es nicht mehr erträgt, in der Welt da draußen noch etwas anderes als ihr eigenes Spiegelbild gezeigt zu bekommen. Das Spiegelbild woker, narzisstischer, unreifer, ungebildeter Weltverbesserer, dem alles zum Opfer gebracht werden muss, was dem infantilen Selbstbild und den naiven Phantasien von irgendeiner „die Menschheit“ zuwiderläuft. Man erträgt nicht mehr Geschichte, Kritik an Weltuntergangsmärchen, die Idee der Normalität in Geschlechterangelegenheiten, und überhaupt Unterschiede zwischen den Menschen jeglicher Art. Ich steige hier nicht ein in eine umfassende Aufzählung all dessen, was man nicht mehr erträgt.
In gewohnt kriecherischer Feiglingsmanier hat auch in diesem Fall die Unileitung nicht einfach diesem Blödsinn einen Riegel vorgeschoben und die Gleichstellungsbeauftragte gefeuert, sondern hat mitgezogen.
Man beruft sich darauf, dass es sich hier um eine höhere Bildungsanstalt handelt in der sich Frauen ihres Intellekts wegen bewegen und beweist mit dieser Maßnahme die größte denkbare Bildungsferne in Sachen Kunst. Es ist nicht das Anliegen oder die Aufgabe der Kunst, dass sich jeder mit jedem Werk wohlgefällig identifiziert. Wenn eine Frau so eine Skulptur betrachtet und denkt: Das soll ich sein? Dann hat die einen an der Waffel. Der Bildhauer hat IRGENDEINE Frau gebastelt, wie sie ihm eben vorschwebte. Vielleicht kommt sie seinem persönlichen Geschmack nahe, vielleicht auch nicht. Aber er hat nicht ALLE Frauen dargestellt, denn das geht gar nicht. Selbst WENN (was ich bezweifle) die Skulptur auf Gebärfreudigkeit anspielt, dann ginge das andere Frauen einen Dreck an, wenn sie sich lieber sterilisieren lassen um das Klima zu retten.
Die Sache selbst ist zwar völlig irrelevant, zumal das Kunstwerk nicht zu den Meisterwerken der abendländischen Bildhauerei zu zählen ist.
Aber sie illustriert die Mentalität, mit der unsere Kultur insgesamt zu Grabe getragen wird.
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