Jetzt wo sie noch einmal aus der Versenkung gekrochen ist um ihre Biographie zu vermarkten, sind eine Reihe von unterschiedlichen, teils ziemlich kompetenten Kommentatoren aufgetreten, um sich ebenfalls zu ihr – auch in Buchform – zu äußern, meist ziemlich kritisch. Die allgemeine Journaille, von denen viele noch zu denen gehörten, die lange Jahre alles schön abgenickt und wohlwollend begleitet haben, was von Frau Merkel kam, sind immer noch treu ergeben oder nur mäßig distanziert, höchstens von dem Buch gelangweilt.
Inzwischen kenne ich verschiedene Deutungen ihrer Person und Politik und habe mir ein paar eigene Gedanken zu ihr gemacht, mir teilweise regelrecht den Kopf über sie zerbrochen bereits vor 10 Jahren, bis mir damals klar wurde, was heute von vielen Beobachtern bestätigt wird. Und meine Erwartungen hinsichtlich ihres Buches wurden wieder bestätigt, nämlich: Dass sie nicht hinter die Kulissen schauen lassen und Rätsel auflösen würde über sich und ihre Politik, an denen sich so viele abgearbeitet haben.
Zunächst die Eigenschaften, die ich ihr als Qualitäten anrechne, und über welche ein erfolgreicher Politiker verfügen sollte, was oft genug nicht der Fall ist:
Sie ist außerordentlich willensstark
Sie ist außerordentlich ausdauernd und zäh
Sie hat eiserne Nerven
Sie kann extrem hart und gut verhandeln
Und damit endet auch schon meine Anerkennung für sie. Viele haben von ihrer hohen Intelligenz berichtet. Da bin ich bereits skeptisch. Ich konnte über all die Jahre weder in ihrem Handeln noch in ihren Worten jemals ein Zeichen besonderer Intelligenz erkennen, dafür aber viele Zeichen von Naivität, Unbildung und Ignoranz. Sollte sie ihre Intelligenz tatsächlich so gut verborgen haben?
Im Jahr 2016 musste ich begreifen, dass ihr nach allen bisherigen Maßstäben unerklärliches Verhalten im Zusammenhang mit der Migrationskrise nur eine Erklärung zuließ – und die fand ich ungeheuerlich:
Ihr Kurs in der Migrationsfrage ließ sich weder verstehen aus irgendeinem parteipolitischen oder parteiideologischen Kalkül zugunsten der CDU.
Ebenso wenig, oder gar noch weniger, ließ er sich begründen mit einem Handlungsantrieb aus der amtseidlichen Formel, den Nutzen von Deutschland zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Denn genau das Gegenteil tat sie und zwar mit eiserner Konsequenz.
Die Erklärung lieferte einzig die Deutung, dass es ihr einzig um ihr persönliches Image vor der Weltöffentlichkeit ging, als das hochmoralische Gesicht Deutschlands, und als solches wollte sie in die Geschichte eingehen. Dem katastrophalen Fehler, den sie dafür begangen hatte, versuchte sie in der Form zu begegnen, dass sie es unternahm, nicht nur die Partei (wo es gelang), sondern die gesamte deutsche Öffentlichkeit und sogar die gesamte EU (wo es nicht gelang) auf ihre Linie zu zwingen mit allem, was sie an verbissener Hartnäckigkeit aufbieten konnte. Das Schicksal Deutschlands war ihr dabei komplett egal: Dass ihr Handeln dem ganzen Land für immer eine ungeheure Last finanzieller und sozialer Kosten aufbürden würde, mit gar nicht absehbaren, dabei jedenfalls immensen Folgen für die gesamte weitere Entwicklung des Landes, und dies ausschließlich negativer Art ohne den geringsten Gewinn. Das kümmert sie bis heute nicht, und sie hat die Chuzpe, den Deutschen hinterherzuwerfen, sie hätten den Migranten gegenüber eine Bringschuld.
Erbärmlich und verachtenswert waren damals schon die allfälligen Jubelperser vor allem unter den Grünen wie Katrin Göring-Eckardt oder Martin Schulz von der SPD oder der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche mit ihren irren Erwartungen und Prophezeiungen und den Hassattacken auf alle, die den klaren Verstand behalten hatten und die völlig selbstgemachte Katastrophe erkannten und benannten.
Die Hartleibigkeit der Angela Merkel zeigt sich darin, dass sie bis zum heutigen Tag stur bei ihrer Linie geblieben ist, bei ihrer Kaltschnäuzigkeit gegenüber den Opfern am Breitscheidplatz und allen späteren Anschlagsopfern migrantischer Gewalt. Es müsste schon eine Sonderform von Hochintelligenz darstellen, wenn diese in einer so drastischen Angelegenheit nicht von der leisesten Selbstkritik angekränkelt wird.
Vera Lengsfeld, die Frau Merkel lange Jahre aus nächster Nähe erleben durfte, nennt sie einen Politiker neuen Typs – welcher übrigens Schule gemacht hat, denn viele, die jetzt auf den Ministersesseln sitzen, sind unter Angela Merkel politisch sozialisiert worden – nämlich Politik nicht aus ideologischem Impetus, oder aus Liebe zum eigenen Land, sondern als persönliche Karriere.
Angela Merkel ist ideenlos und ideologisch prinzipienlos. Ihr kritischer Biograph Klaus-Rüdiger Mai hat in einem Interview gesagt, dass die „grüne“ Merkel nur dem Anschein nach grün sei. Ihr Grün reicht nämlich nur genau so weit, wie es dem grünen Zeitgeist entspricht, der während ihrer Regierungszeit in den Medien dominierte, und hauptsächlich daran hat sie sich orientiert in ihren Entscheidungen und das hat sie so lange im Sattel gehalten.
Der Schaden, den sie angerichtet hat, ist irreversibel. Nicht nur die desaströsen Veränderungen für das Land und die Bürger, sondern auch die staatlichen Institutionen haben durch sie schweren Schaden genommen, vom Bundestag über den Bundespräsidenten und dem Bundesverfassungsgericht bis zum Verfassungsschutz – Ansehen und Würde aller dieser Institute wurde durch sie gemindert und beschädigt.
Die derzeitigen Journalisten sind zumeist noch zu befangen oder schlicht zu dumm, das Desaster der Regierung Merkels zu erfassen und zu benennen, aber der Geschichte entkommt niemand. Ihr Traum von der makellosen historischen Größe wird zerrissen werden bis nichts mehr bleibt außer der Erinnerung an die Zerstörung eines prosperierenden Landes, ganz ohne jede Not.
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