Die moderne Kunst hat weniger mit Ästhetik zu tun, sondern ist so etwas wie eine Währung. Man kann in ihr sein Geld parken. Es gibt ein ausreichend großes Milieu von „Eingeweihten“, die quasi per Akklamation einem Machwerk einen irrsinnigen Wert zuschreiben, und diesen kraft ihrer gemeinsamen Marktherrschaft auch über längere Zeit stabil halten können. Schönheit, Sinn oder Gehalt spielen gar keine Rolle. Das ist wie wenn der Bundesbankpräsident mit seiner Unterschrift auf der Banknote versichert, dass dieser Schein soundso viel Kaufkraft hat. Es geht längst nicht mehr um Qualität. Qualität ist so was von 19. Jhd. Es geht um das Dazugehören. Und wer nicht dazugehört, der ist ein Banause.
Frag mal einen dieser Enthusiasten, worin die Qualität dieser Bilder und Dinge besteht: Sie werden dir NIE eine Antwort geben, sondern dich von oben herab anblicken, als hättest du sie nicht mehr alle. In Wirklichkeit sind sie es selbst, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Ist aber egal.
Die Kunsthändler und die gesamte Branche haben es geschafft, diesen quasireligiösen Status, mit dem die Künstler während der Romantik die Kunst aufgeladen haben, auf die leeren Machwerke der Moderne zu übertragen, und dem Publikum Ehrfurcht abzuverlangen.
Priestern gleich, die ein Mysterium verwalten, wird das Publikum in eine Haltung der verständnislosen Bewunderung versetzt, und das Erstaunliche ist: Viele lassen das mit sich machen. Und einige bedienen ihre blanke Gier.
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