Immer wieder vertiefe ich mich in theologische Literatur, mit religiösen Texten und mit der Geschichte der Religionen. Natürlich vorrangig mit denen des Christentums, aber auch mit denen des Islams und anderen.
Zuweilen befällt mich dabei eine Stimmung, in der ich gerne Teil davon wäre. Wie gemütlich muss das sein! Wie aufgehoben muss man sich fühlen dürfen!
Jüngst besuchte ich den Kaiserdom in Frankfurt, und als ich dort ankam, verließ gerade eine große Menge von Kroaten das Gebäude, die dort ein Konzert der Kroatischen Kirchengemeinde veranstaltet hatten. Kroaten sind gläubige Katholiken. Viele junge Frauen und auch Männer dippten den Finger in das Weihwasserbecken, bekreuzigten sich und machten einen tiefen Knicks gegen die Pforte, bevor sie das Gebäude verließen. Das hat mich unheimlich angerührt. Die Art und Weise wie sie es taten (einige, aber nicht alle) ließ erkennen, dass sie es sehr ernst meinten damit.
Was mir daran gefällt, und wonach ich selbst durchaus ein bisschen Sehnsucht habe, ist, dass sie ein Heiliges haben, etwas Erhabenes, das sich ganz konkret hier in Form einer Kirche manifestiert. Und was für einer Kirche!
Der Religiöse lebt in einer Welt des Mythos. Schuld, Erlösung, Reich Gottes, ewiges Leben, Auferstehung, Gebet, Heilige, Sünde, Gnade, Fürbitte und so viel mehr. Das sind Mythologeme, denen keinerlei Wirklichkeitserfahrung gegenübersteht.
Die wichtigsten Aspekte seines Daseins vertraut er einer großen institutionalisierten Erzählung an, die einerseits (bei den Katholiken) durch ihre Pracht überwältigt, andererseits den Einzelnen in völliger Verwirrung zurücklässt, wenn er sich daran macht, sie mit seinem konkreten Leben in Verbindung zu bringen.
Das ist anziehend und abstoßend zugleich.
Doch selbst, wenn ich wollte, wäre der Weg in die Religiosität versperrt und dafür sorgen solche Leute wie Quinton Caesar, Käßmann, Kurschus, Bedford-Strohm und wie sie alle heißen. Und bei den Katholiken heißen sie Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki.
Das spirituelle Niveau innerhalb der Kirchen ist abgesunken auf einen Zustand, der einer Verhöhnung der Religion nahekommt.
Der Mythos ist ihnen peinlich, ersatzweise dienen sie sich dem grünen Gutmenschentum an, als albernes Substitut für das Gebot: Liebe deinen Nächsten.
Um die Religion ist es in unseren Gefilden geschehen, unsere prachtvollen Kirchen werden bald ebenso wenig noch einen „Herr im Haus“ haben wie unsere prachtvollen Burgen und Schlösser, die längst alle leer stehen.
Immer
wieder vertiefe ich mich in theologische Literatur, mit religiösen Texten und
mit der Geschichte der Religionen. Natürlich vorrangig mit denen des Christentums, aber auch mit denen des Islams
und anderen. Zuweilen
befällt mich dabei eine Stimmung, in der ich gerne Teil davon wäre. Wie
gemütlich muss das sein! Wie aufgehoben muss man sich fühlen dürfen! Jüngst
besuchte ich den Kaiserdom in Frankfurt, und als ich dort ankam, verließ gerade
eine große Menge von Kroaten das Gebäude, die dort ein Konzert der Kroatischen
Kirchengemeinde veranstaltet hatten. Kroaten sind gläubige Katholiken. Viele
junge Frauen und auch Männer dippten den Finger in das Weihwasserbecken,
bekreuzigten sich und machten einen tiefen Knicks gegen die Pforte, bevor sie
das Gebäude verließen. Das hat mich unheimlich angerührt. Die Art und Weise wie
sie es taten (einige, aber nicht alle) ließ erkennen, dass sie es sehr ernst
meinten damit. Was
mir daran gefällt, und wonach ich selbst durchaus ein bisschen Sehnsucht habe,
ist, dass sie ein Heiliges haben, etwas Erhabenes, das sich ganz konkret hier
in Form einer Kirche manifestiert. Und was für einer Kirche! Der
Religiöse lebt in einer Welt des Mythos. Schuld, Erlösung, Reich Gottes, ewiges
Leben, Auferstehung, Gebet, Heilige, Sünde, Gnade, Fürbitte und so viel mehr.
Das sind Mythologeme, denen keinerlei Wirklichkeitserfahrung gegenübersteht. Die
wichtigsten Aspekte seines Daseins vertraut er einer großen
institutionalisierten Erzählung an, die einerseits (bei den Katholiken) durch
ihre Pracht überwältigt, andererseits den Einzelnen in völliger Verwirrung
zurücklässt, wenn er sich daran macht, sie mit seinem konkreten Leben in
Verbindung zu bringen. Das
ist anziehend und abstoßend zugleich. Doch
selbst, wenn ich wollte, wäre der Weg in die Religiosität versperrt und dafür
sorgen solche Leute wie Quinton Caesar, Käßmann, Kurschus, Bedford-Strohm und
wie sie alle heißen. Und bei den Katholiken heißen sie Reinhard Marx und Rainer
Maria Woelki.Das
spirituelle Niveau innerhalb der Kirchen ist abgesunken auf einen Zustand, der
einer Verhöhnung der Religion nahekommt. Der
Mythos ist ihnen peinlich, ersatzweise dienen sie sich dem grünen
Gutmenschentum an, als albernes Substitut für das Gebot: Liebe deinen Nächsten.
Um
die Religion ist es in unseren Gefilden geschehen, unsere prachtvollen Kirchen
werden bald ebenso wenig noch einen „Herr im Haus“ haben wie unsere
prachtvollen Burgen und Schlösser, die längst alle leer stehen.
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